Zwischenfruchtanbau

 

Kartoffel-Fruchtfolge

Auch bei Kartoffelfruchtfolgen können ungeeignete Zwischenfrüchte, ähnlich wie bei Rüben, unerwünschten positiven Einfluss auf Nematoden nehmen. Deswegen sollte die Nematodenbekämpfung im Kartoffelanbau durch Zwischenfrüchte eine zentrale Rolle spielen. Geeignet hierfür sind unter anderem nematodenresistenter Ölrettich, der die Zahl der Trichodoriden im Boden reduzieren kann. Diese Trichodoriden können bei ungenügender Bekämpfung Eisenfleckigkeit übertragen und somit die Qualität des Ernteguts erheblich beeinträchtigen.
Sollen Zwischenfruchtgemenge ausgebracht werden, so empfehlen sich als Mischungspartner Rauhafer und Lein, da diese beiden Pflanzenarten ebenfalls reduzierend auf bodenbürtige Nematoden wie Trichodorien und Pratylenchen wirken. Zu beachten ist hier allerdings, dass Lein lange Anbaupausen von 5-7 Jahren erfordert.
Sollen Leguminosen zur Stickstofffixierung in Kartoffelfruchtfolgen angebaut werden, empfehlen sich hierbei Lupinen aufgrund der ebenfalls nematodenreduzierenden Wirkung.

Wie auch im Zuckerrübenanbau ist bei Verwendung von nematodenresistenten Zwischenfruchtsaatgut darauf zu achten, dass eine Mindestanzahl von 100 Pflanzen/m² erreicht werden muss, um eine Wirkung auf Nematoden zu entfalten. In Mischungen sollte also der Anteil an nematodenresistentem Ölrettich, Rauhafer und/oder Lein hoch genug sein. Bei hohen Anteilen an Rauhafer muss jedoch auch die Gefahr der Übertragung des Gelbverzwergungsviruses auf die Nachfrucht Winterweizen bedacht werden.

Andere gängige Zwischenfrüchte wie Senf (auch nematodenresistent), Phacelia oder Ramtillkraut sollten nicht in unmittelbarer zeitlicher Nähe zu Kartoffeln angebaut werden, da diese Kulturen als Wirtspflanzen der o. g. Nematoden gelten.

 

Positiv

  • Nematodenresistenter Ölrettich
  • Lupinen
  • Rauhafer
  • Lein

Negativ

  • Senf
  • Raps
  • Rübsen
  • Phacelia
  • Ramtillkraut