Zwischenfruchtanbau

 

Zuckerrüben-Fruchtfolge

Im Grunde lassen sich Zwischenfrüchte in Zuckerrübenfruchtfolgen, insbesondere direkt vor Rüben sehr gut integrieren. Zu beachten ist hier allerdings, dass sich der Rübenzystennematode als bedeutender Schädling im Zuckerrübenanbau insbesondere durch Kreuzblütler vermehrt. Aus diesem Grund ist es ratsam, auf handelsüblichen Senf, Raps, Rübsen etc. zu verzichten. Nematodenresistenter Senf und Ölrettich wirken auf die Schädlingspopulation reduzierend. Des Weiteren können Leguminosen als Mischungspartner vor Zuckerrüben angebaut werden. Sie fixieren im Herbst Stickstoff und sind keine Wirtspflanzen von Nematoden. Durch ihre intensive Durchwurzelung tragen sie zudem zu einer Verbesserung der Bodenstruktur bei. Auf Buchweizen sollte in Zuckerrübenfruchtfolgen verzichtet werden, da er schnell aussamt und Durchwuchs droht.

Bei Verwendung von nematodenresistenten Senf- und Ölrettichsorten ist auf eine möglichst frühe Aussaat (01.08., besser Juli) zu achten. Zur Nematodenbekämpfung ist der Erfolg besser, je länger die Temperaturen im Durchschnitt mindestens 8°C betragen und je intensiver die Durchwurzelung durch die resistenten Sorten ist. Mit einer Pflugfurche und einer erhöhten Saatstärke kann die Wirkung weiter verbessert werden (Senf 250 Kö/m², Ölrettich 200 Kö/m²). Sorten zur Bekämpfung von Nematoden sind i. d. R. spätblühend und deshalb für die frühe Saat geeignet. Steht die Nematodenbekämpfung im Vordergrund, muss eine Mindestanzahl von 100 Pflanzen/m² erreicht werden, da sonst kein Effekt zu erwarten ist. Steht Ölrettich zu dünn, kann es zu verstärkter Rettichbildung kommen, welcher dann schwer zu bekämpfen ist. Somit sollte auf artenreiche Mischungen zu diesem Zweck verzichtet werden.

Bei Verwendung von Leguminosen in Zwischenfruchtmischungen sollte inbesondere in Wasserschutzgebieten darauf geachtet werden, dass der Anteil an Leguminosen 20% Gewichtsanteil nicht überschreitet. Der maximale Zwischenfruchtanteil ist in den jeweiligen Wasserschutzgebietsverordnungen und Kooperationsvereinbarungen geregelt. Bei Verwendung leguminosenreicher Zwischenfrüchte muss bedacht werden, dass die Vorfruchtwirkung der Leguminosen auch bei der Berechnung der Dünge-Obergrenze (DBE) angerechnet und die Mineraldüngermenge reduziert werden muss.

Positiv

  • Nematodenresistenter Senf
  • Nematodenresistenter Ölrettich
  • Phacelia
  • Lupinen

Negativ

  • Raps
  • Normaler Senf
  • Normaler Ölrettich
  • Rübsen
  • Buchweizen
  • Gräser